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Darstellung behinderter Menschen in den Medien: Eine Metaanalyse der beiden Zeitschriften „Health Communication“ und „Journal of Health Communication“

Behinderung wird meist als eine soziale Konstruktion wahrgenommen. Beeinflusst durch die Medien, wirkt sich das auf Annahmen sowie Meinungen der Bevölkerung über Menschen mit Behinderung aus. Fokussiert auf den Bereich der Gesundheitskommunikaion, in welcher Behinderung derzeit lediglich Einzug über Entstigmatisierungskampagnen findet, wird in dieser Arbeit mittels einer propositionalen Metaanalyse untersucht, inwiefern die Darstellung von Menschen mit Behinderung in der medialen Gesundheitskommunikation Aufmerksamkeit erfährt. Ein Sample von zwölf Artikeln aus den beiden renommierten Zeitschriften „Health Communication“ und „Journal of Health Communication“ aus den Jahren 1996-2014 bildet den Analysekorpus. Es hat sich herausgestellt, dass besonders der Printbereich eine essentielle Rolle spielt, wenn es um die Vermittlung von Bildern über Menschen mit Behinderung geht. Überwiegend psychische Erkrankungen wurden in den beiden Journalen thematisiert – eine Unterrepräsentation von körperlichen Behinderungen hat sich demnach bestätigt. Mediale Bilder präsentieren geistig Behinderte meist in Bezug zu Gefahr, Kriminalität und Gewalt. Resultierend daraus entstehen Stigmata und Stereotype, die zu Diskriminierung, Distanz und Ausgrenzung seitens der Gesellschaft führen. Allgemein überwiegen die negativen Darstellungen gegenüber den positiven.