Spätestens seit den Anschlägen in Paris (2015) und Brüssel (2016) sowie den Attentaten in Würzburg und Ansbach (2016) ist Terrorismus deutschlandweit wieder ein präsentes Thema. Bewältigungsstrategien und psychische Folgen wurden bisher v. a. von (in-)direkten Terroropfern in den USA und Israel untersucht. Wie aber gehen Menschen, die aus Medien von Anschlägen erfahren, im bislang von größeren Attentaten verschonten Deutschland mit Terrorismus um? Das herauszufinden, war Ziel der Studie. Eine qualitative Befragung untersuchte, wie acht junge Erwachsene von den Pariser Attentaten erfuhren, wie sie sich weiter informierten und welche Strategien zur Bewältigung (Coping) dieses Ereignisses sie einsetzten. Dabei zeigte sich u. a.: Je mehr das Thema Terrorismus im Leben der Befragten präsent war (durch Medien, Beruf, Wohnort), desto höher bewerteten sie seine allgemeine Gefahr. Zur Bewältigung der Anschläge informierten sich die Befragten v. a. im Internet, TV und in sozialen Medien, sprachen darüber und schätzten die eigene Sterblichkeit durch Terrorismus als gering ein, verwendeten ergo eine problem- und zwei emotionszentrierte Copingstrategien.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Befragten durch die Terrorberichterstattung nicht oder nur in geringem Maß zu Opfern zweiten Grades wurden, wie es sich z. T. nach 9/11 in den USA zeigte. Dennoch kritisierten sie die teilweise verwirrende und zu intensive Berichterstattung, weshalb es v. a. hier weiteren Forschungsbedarf gibt.
Copingstrategien junger Erwachsener im Umgang mit Terrorismus in Reaktion auf Medien
Eine qualitative Befragung zu Copingstrategien und der Bedeutung von Medien in Folge der Rezeption der Berichterstattung zu den Attentaten vom 13. November 2015 in Paris