Die Arbeit befasst sich mit den Veränderungen, die durch die Entwicklung des Bürgerjournalismus in Redaktionen von Tageszeitungen eintreten. Mit der Formulierung einer Arbeitsdefinition von Bürgerjournalismus und einer Gegenüberstellung zum „klassischen Journalismus“ sowie einem Überblick über den Forschungsstand (Stand Februar 2007) nähert sie sich den Eigenschaften des Bürgerjournalismus an, bevor mit sieben qualitativen Telefoninterviews, durchgeführt mit Journalisten bei Tageszeitungen, die mit Bürgerjournalismus arbeiten, der zentralen Forschungsfrage nachgegangen wird: „Hat die Einbindung des Bürgerjournalismus in die Berichterstattung traditioneller Medien bzw. deren Online-Ausgabe Auswirkungen auf die professionellen Journalisten hinsichtlich der Arbeitsweise und dem Verständnis der Berufsrolle?“ Die Relevanz der Untersuchung gründet vor allem in der Neuartigkeit des Themas Bürgerjournalismus in Deutschland. Erst mit Jahresbeginn 2006 fiel in der Bundesrepublik das Interesse auf die konsequente Einbeziehung der Rezipienten in die Berichterstattung. Zentrale Ergebnisse der Untersuchung sind unter anderem, dass Bürgerjournalismus in der Regel keine Auswirkungen auf die klassische journalistische Tätigkeit hat. Jedoch ist bei Online-Ausgaben von Zeitungen bei einer Etablierung des Bürgerjournalismus eine neue Berufsrolle möglich, die separat von der üblichen journalistischen Arbeit stehen könnte: die eines „Citizen Media Editors“.