Boulevardformate sind Sendungen mit tagesaktuellem Anspruch, eigenem Normenkontext und ökonomischen Handlungsmotiven. Diese setzen sich mit Alltäglichem auseinander und dienen als wichtige Nebenbeinutzungsmedien für das Fernsehpublikum in Deutschland und weltweit. Der Begriff „Boulevard“ trägt dennoch eine negative Prägung. Experten bemängeln den Trend hin zum Infotainment, aber eigenständige Studien zu entsprechenden Fernsehformaten sind selten.
Erörtert werden in der vorliegenden Arbeit zwei zentrale Fragen: Welchen Stellenwert haben Boulevardformate in der wissenschaftlichen Forschung? Was kann über Boulevardformate ausgesagt werden und wo bestehen Forschungslücken?
In der Arbeit stehen die Formate deutscher Fernsehsender im Fokus der Betrachtungen. Diskutiert wird auch der Typus Boulevardzuschauer mit besonderem Fokus auf jugendlichen Zuschauer, sowie die Nutzbarkeit von Boulevardformaten zur politischen Wissensvermittlung.
Die Arbeit zeigt, dass der Stellenwert von Boulevardformaten in der aktuellen wissenschaftlichen Forschung relativ gering ist. Die vorhandene Literatur sowohl aus der deutschen als auch der englischsprachigen Wissenschaft beschäftigt sich meist nicht exklusiv mit Boulevardformaten, sondern zieht diese als Vergleichsformate heran. Dennoch existieren einige Untersuchungen zu den Inhalten von Boulevardsendungen und auch zum typischen Rezipientenkreis, aus denen aber keine weiterreichenden Schlussfolgerungen für die Weiterentwicklung der Boulevardformate als Forschungsobjekte gezogen werden.
Boulevardformate im Fernsehen
Literaturarbeit zum aktuellen Forschungsstand