Der Markt der Publikumszeitschriften in Deutschland ist von einer starken Konkurrenz geprägt. Ein Mittel in diesem Verdrängungswettbewerb ist der Relaunch, die optische und inhaltliche Neugestaltung einer Zeitschrift. Dieser Schritt wird oft von personellen Veränderungen und Marketingmaßnahmen, z.B. Preissenkungen, begleitet.
Die Arbeit untersucht die Zusammenhänge zwischen den Auslösern des Relaunch (z.B. Konkurrenzumfeld, Produktlebenszyklus, personeller Wechsel) und der Art und Umsetzung der Neugestaltung. Außerdem wird erstmals versucht, eine Definition des Begriffs „Relaunch“ zu geben, um ihn gegen oft unscharf gebrauchte Begriffe wie „Rebrush“ usw. abzugrenzen.
Zum besseren Verständnis des bisher wenig untersuchten Phänomens wurden elf Chefredakteure und Verlagsleiter, die innerhalb des letzten Jahres einen Relaunch durchgeführt haben, mit Leitfadeninterviews befragt.
Ihre Antworten geben interessante Aufschlüsse über die Mechanismen und Strategien der Zeitschriftenverlage. Die Einordnung in ein selbst entworfenes Kategoriensystem ergab, das es in der Tat Zeitschriften- und Verlagsübergreifende Relaunch-Muster gibt.
So stellte sich etwa wirtschaftlich Not als der Hauptgrund für eine Neukonzeption heraus, während die Konkurrenz im Segment eine eher untergeordnete Rolle spielt. Besonders drastische Relaunch-Maßnahmen, die bis hin zur Veränderung des Markennamens und – Logos gingen, nahmen vor allem Frauenzeitschriften vor.
Bleibt alles anders?
Relaunch bei Publikumszeitschriften - eine Exploration anhand von Experteninterviews