transfer 19(4) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Binge Watching

Eine empirische Untersuchung der Auswirkungen moderner Mediennutzung auf die Nutzungsmuster von Rezipienten in Bezug auf Quality-TV Serien

Mit der rasant ansteigenden Nutzungsrate des Internets geht die Konvergenz der klassischen Medien mit ebendiesem einher – Video-on-Demand ermöglicht eine neue Art der Rezeption von Film- und Fernsehinhalten und lässt damit die Grenzen von Fernsehen und Internet verschwimmen. Zeit- und Inhaltssouveränität sind die Schlagwörter der Video-on-Demand-Angebote. Neben Filmen werden besonders Serien gerne online angesehen, denn oft stehen dem Nutzer hier ganze Staffeln zur Verfügung. Ein daraus resultierendes Nutzungsmuster ist das „Binge Watching“, bei dem drei oder mehr Folgen einer Serie direkt hintereinander rezipiert werden. Es wurde untersucht, ob Binge Watching lediglich im Zusammenhang mit Online-Abrufangeboten (Video-on-Demand) auftritt und damit aus der modernen Mediennutzung von Fernsehen und Internet resultiert, oder auch durch andere Arten der Rezeption (Offline-Angebote) praktiziert wird. Eine quantitative Online-Befragung (N= 278) erfasste die Rezeption von Quality-TV Serien in Video-on-Demand-Angeboten und die Verbreitung des Binge Watchings als Nutzungsmuster. Die Untersuchung zeigte, dass besonders die Aktualität einer Serie und der Zeitpunkt der Ausstrahlung einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Rezeption innerhalb von Video-on-Demand-Angeboten und Binge Watching haben. Ebenso stellt das Alter des Rezipienten hinsichtlich des Binge Watchings als Nutzungsmuster bei der Rezeption eine intervenierende Variable dar.