Die biographisch-hermeneutischen Studie hat die publizistischen Strategien und Intentionen der französischen Schriftsteller und Journalisten Georges Bernanos (1888-1948) und François Mauriac (1885-1970) zum Thema. Grundlegend ist die Suche nach Gemeinsamkeiten zwischen beider Kommunikationsverhalten im Rahmen der Laienbewegung des „Renouveau catholique“. Betrachtet werden die selbstschöpferischen journalistischen Leistungen von Individuen im Laufe ihrer mehrfach gebrochenen Karrieren, jedoch keine alltäglichen medialen Produktionsroutinen. Nachgezeichnet und verglichen wird der Werkcharakter von Bernanos´ und Mauriacs Journalismus, der jeweils als eigene Kulturleistung erscheint.
Nach Einordnung der einschlägigen Publikationen in Frankreichs Presselandschaft besonders vor und nach dem Zweiten Weltkrieg wird das konkrete kommunikative Handeln analysiert. Aufgrund der je eigenen beruflich-schriftstellerischen, aber auch weltanschaulichen Karriere meiden beide die offiziellen Publikationen der katholischen Kirche Frankreichs sowie der französischen Linken. Statt dessen versuchen sie konstant, ihre religiöse Grundeinstellung in weltlichen Zeitungen und Zeitschriften zu publizieren.
Schließlich erhärtet sich die anfängliche Hypothese der Gemeinsamkeit vor allem hinsichtlich ihrer publizistischen Aktivitäten, und dies trotz aller Unterschiede auf dem Lebensweg. Allerdings konvergieren Bernanos, der Monarchist, und Mauriac, der Bourgeois, erst angesichts des drohenden Faschismus im Lauf der 30er Jahre zu ähnlichen Kommunikationsstrategien und Intentionen. Ähnliche Reaktionen sind bei Bernanos und Mauriac besonders in bezug auf den Spanischen Bürgerkrieg, Frankreichs Besetzung und die Résistance auszumachen.
Bernanos und Mauriac
Vergleich publizistischer Strategien