Von Juni bis Oktober 1976 wurde in Wien der Auslandsschlachthof besetzt, um ein Kulturzentrum mit dem Namen „`Arena“‚ zu etablieren. Viele österreichische Medien berichteten damals und zu den runden Jahrestagen der Besetzung von den Ereignissen.
Ziel ist es, einen Längsschnittvergleich der Berichterstattung mit Hilfe der Kritischen Diskursanalyse nach Siegfried Jäger, zur Besetzung vorzunehmen. Untersucht werden die Medien „Presse“, „Neue Kronen Zeitung“, „profil“ und „Falter“ zu den Zeitpunkten 1976, 1986, 1996 und 2006. Die theoretische Basis bilden Theorien zum kommunikativen, kollektiven und kulturellen Gedächtnis. Darüber hinaus werden kommunikationswissenschaftliche Theorien zur Integrationsfunktion der Medien herangezogen.
Die Analyse ergab kontinuierliche Berichterstattung bei „profil“ und „Falter“. Bei „Kronen Zeitung“ und „Presse“ ist dies nicht der Fall, die politische Ausrichtung der Medien könnte dafür ausschlaggebend sein. Eine positive Bewertung der Besetzung zeigten „profil“, „Falter“ und „Kronen Zeitung“ zu allen Zeitpunkten, bei der „Presse“ ist dies erst 2006 der Fall. Eine Mythisierung zeigt sich ab 1986 zunehmend in allen Medien, vor allem über zitierte Aussagen von ehemaligen BesetzerInnen. Eine Integration der Besetzung lässt sich 1976 mit Ausnahme der „Presse“ in allen Medien feststellen, die aktive Integration ist im später auf Grund des gesellschaftlichen Aufstieges vieler BesetzerInnen weniger entscheidend.