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Berichterstattung über die S-Bahn in der Münchner Tagespresse

Die Theorie der Schlüsselereignisse beschreibt einen Vorgang, bei dem ein herausstechendes Ereignis die Aufmerksamkeit der Medien in einem Maß auf sich zieht, dass nicht nur die ursprünglichen Vorgänge verzerrt wahrgenommen werden, sondern auch nachfolgende, davon unabhängige Ereignisse mit erhöhter Intensität und unter einem anderen Blickwinkel registriert werden. Flugzeugabstürze, Erdbeben oder andere schwere Katastrophen sind hierfür typische Beispiele.
Doch auch weniger augenfällige Ereignisse können mit Hilfe der Theorie der Schlüsselereignisse erklärt werden. Die Arbeit versucht dies am Beispiel eines lokalen Themas aufzuzeigen. Anhand der Münchner S-Bahn wird untersucht, wie sich die Berichterstattung durch ein auslösendes Ereignis (Pannenserie an mehreren kalten Wintertagen) veränderte.
Dazu wurden die fünf Münchner Tageszeitungen (Süddeutsche Zeitung, Münchner Merkur, Abendzeitung, tz und BILD München) einer Inhaltsanalyse unterzogen. Neben der Frage, wie sich die Berichterstattung im Verlauf der Schlüsselereignisphase allgemein änderte, wurde mit Hilfe eines Polaritätsprofils das von den Medien transportierte Image der S-Bahn ermittelt. So konnte im Zeitverlauf betrachtet werden, wie sich Form und Inhalt der Berichterstattung durch das auslösende Ereignis änderten, oder gerade umgekehrt, welche Teilbereiche konstant blieben.
(Die Arbeit ist abrufbar unter: http://members.tripod.de/InhaltsanalyseBahn/arbeit.htm.)