Der ideale Schulalltag heute soll gefüllt sein mit starken Lehrerpersönlichkeiten, abwechslungsreichem Unterricht, immer ausgefalleneren Arbeitsgruppen und Exkursionen, Schulfesten und anderen Events. In der schnelllebigen Wissensgesellschaft von heute dominiert der Kampf um Aufmerksamkeit. Das primäre Ziel des Systems Schule lässt sich dagegen als Wissensvermittlung und Erziehung definieren. Diese Arbeit fragt nach dem Einfluss der massenmedialen Handlungslogik auf strukturelle Veränderungen im System Schule. Es wird mit einem qualitativen Forschungsdesign untersucht, inwieweit die Logik eines anderen Funktionssystems der Gesellschaft die Routinen und Prozesse der Bildung in der Schule verändert. Anhand von Experteninterviews und Dokumentenanalysen konnten auf allen Ebenen Indikatoren für eine Anpassung der Schule an die Handlungslogik des Mediensystems identifiziert werden. Diese reichen von der Personalisierung des Lehrerberufs und der Individualisierung sowie Entertainisierung von Lernformen auf der Mikroebene, der Exklusivität sowie Pluralisierung des unterrichtsergänzenden Angebots auf der Mesoebene bis hin zu Veränderungen auf der Makroebene, wie Investitionen in die Profilierung durch Corporate Identity der Schulen und einem Bedeutungszuwachs der Ausstattung von Klassenzimmern und der Architektur der Schule.
Bekannt – beliebt – bewundert: Eins mit Stern für das Schulprofil
Wie die massenmediale Handlungslogik Schule und Bildung verändert