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Asylpolitik vermittelt durch die Printmedien

Eine quantitative Inhaltsananlyse zur medialen Vermittlung von asylpolitischen Vorgängen in der Schweiz und in Deutschland im Vergleich.

Innerhalb Europas werden die Grenzen immer fließender, doch die Grenzen Europas zum Rest der Welt werden durch Gesetzesänderungen, insbesondere die Asylpolitik betreffend, generell zunehmend verschärft. Aus dieser Tatsache ergibt sich die hier relevante Frage, wie die Printmedien in der Schweiz und in Deutschland über diese Thematik berichten. Dabei stehen in dieser Arbeit die Vergleiche Schweiz vs. Deutschland und Qualitäts- vs. Boulevardpresse sowie die Objektivität (Evidenz, Ausgewogenheit, Negativität) im Vordergrund. Um diese Fragen untersuchen zu können wurde eine quantitative Inhaltsanalyse von insgesamt 331 Artikeln durchgeführt, welche zu sehr interessanten Ergebnissen geführt hat: Trotz abnehmender Asylbewerberquoten ist die Berichterstattungsintensität v.a. in der schweizer Presse relativ hoch. Dabei übertrifft die Qualitäts- die Boulevardpresse. Die Boulevardpresse berichtet nicht negativer über die Thematik als die Qualitätspresse, obwohl in der Berichterstattung allgemein die Nachrichtenfaktoren Konflikt, Personalisierung und Negativität überwiegen. Sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zur Thematik treten zudem nur in einem sehr geringen Maß auf.