Hinter dem Phänomen Essstörungen verbergen sich psychosomatische (Sucht-)Erkrankungen, die zu einem drängenden Problem unserer Gesellschaft geworden sind. Zum einen betreffen Essstörungen nur höchst selten ein Individuum allein, zum anderen lassen sie sich nicht nur auf individuelle, sondern auch auf soziale Ursachen zurückführen. Im Hinblick auf letzteren Aspekt wurde in der wissenschaftlichen Forschung besonders die Rolle der Medien diskutiert. Durch die ständige Vermittlung eines extremen Schlankheitsideals seien sie für die Entstehung von Essstörungen mitverantwortlich. Indem Medien das Thema aufgreifen, können sie aber auch zu einem besseren Verständnis beitragen oder gar einen öffentlichen Diskurs anregen. Zudem sollte die mediale Darstellung von Essstörungen genauer betrachtet werden, bevor man sich Wirkungsaspekten zuwendet.
In dieser Arbeit werden die Ergebnisse der wichtigsten Studien zur Berichterstattung über Essstörungen zusammengefasst. Da die Wirkungsperspektive dominiert, ist die Anzahl der Studien, die sich mit der Darstellung von Essstörungen auseinandersetzen eher gering. So gibt es für das Fernsehen noch keine Studie, die sich explizit mit diesem Thema beschäftigt und im Bereich Presse bzw. Internet konzentrieren sich die meisten Arbeiten nur auf bestimmte Teilausschnitte. Generell wird Essstörungen in den Medien zwar Bedeutung beigemessen, die Angemessenheit der Darstellung wird von den einzelnen Autoren jedoch sehr unterschiedlich beurteilt.
„Appetitlosigkeit“, „Stierhunger“, „Adipositas“
Zur Darstellung von Essstörungen in den Medien. Eine Studiensynopse