Die Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie in deutschsprachigen Tageszeitungen von 2011 und 2012 über das österreichische Medientransparenzgesetz berichtet wurde. Von Interesse war, welche Aussagen über das Gesetz von den AkteurInnen in den Medien getätigt wurden und welche Zusammenhänge sich aus der Analyse ableiten lassen.
Medienpolitische und medienökonomische Grundlagen sowie die Auseinandersetzung mit Vergaberecht und Medientransparenzgesetz bilden die Basis für die Inhaltsanalyse. Ziel war ein weitreichender Einblick in die Berichterstattung des kontrovers diskutierten Gesetzes anhand der Darstellung des, über die Artikel feststellbaren, Spannungsverhältnisses zwischen Medien, Politik und Ökonomie. Die Inhaltsanalyse ermöglichte einerseits die Auswertung quantitativer Aspekte über die Artikel, andererseits die Sammlung, Kategorisierung und Darstellung relevanter qualitativer Aussagen. Durchgeführt wurde die Gesamterhebung mit 649 Artikeln aus 24 Tageszeitungen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Luxemburg.
Die Veröffentlichung der gemeldeten Daten durch die KommAustria bringt für die AkteurInnen keine allzu konkreten Einblicke in die Vergabe öffentlicher Werbeaufträge. Jedoch können Vergleiche zwischen den RechtsträgerInnen und den Einnahmen der Medienbetriebe angestellt werden. Trotz der Unstimmigkeiten über die Umsetzung des Gesetzes wird es als bedeutender Schritt zu einem transparenteren und sorgfältigeren Umgang mit Steuergeldern für Werbeaufträge und Förderungen gesehen.