1984 startete die Gesellschaft der Freunde des Opernhauses Hannover e. V. ihr Jugendförderprogramm: Jeweils 14 Schüler aus zehn Schulen gehen jedes Jahr sechsmal in die Oper, wobei sie im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft auf die Vorstellungen vorbereitet werden. Ziel der vorliegenden Arbeit war herauszufinden, inwieweit die Opern-AG das Leben der Teilnehmer langfristig geprägt hat. Die wichtigsten Fragen waren dabei, ob sich die Einstellung der Teilnehmer zum Genre Oper dadurch verändert hat und die Ehemaligen heute zum aktiven Opernpublikum gehören. Die Ergebnisse sollten aufdecken, inwiefern das junge Publikum auf diese Weise an ein Genre herangeführt werden kann, das seit Jahren mit sinkenden Besucherzahlen zu kämpfen hat. Zur Ermittlung des Forschungsinteresses wurden mit ehemaligen Teilnehmern der Opern-AG zehn qualitative Leitfadeninterviews durchgeführt. Die Interviews wurden mithilfe eines Kategoriensystems durch eine qualitative Inhaltsanalyse untersucht. Die Analyse zeigte, dass die Opern-AG eine sehr wichtige Rolle als Wegweiser in einem für die meisten am Anfang unbekannten Bereich spielt. Etwa die Hälfte der Befragten geht immer noch gelegentlich oder häufig in die Oper. Zugleich kann man den Interviews entnehmen, dass an erster Stelle nicht die Thematik, sondern die Musikpädagogen zum Erfolg der AG beitragen.