transfer 22(1) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Der Einfluss von Berichterstattungsmerkmalen auf die kognitive und affektive Wirkung bei Rezipient*innen

Durch Bereitstellung von Informationen und Bewertungsstandards nehmen Medien eine zentrale Rolle in modernen demokratischen Systemen ein. Sie bestimmen die Auffassung politischer und sozialer Themen maßgebend mit. Die Arbeit ist eine Synthese bereits durchgeführter Studien, die sich mit verschiedenen Mediengattungen auseinander gesetzt haben: Sie untersucht die Wirkung einzelner Merkmale der Berichterstattung auf die Beziehung zwischen Bürger*innen und Politik und betrachtet so deren Einfluss. Dabei werden anfangs verschiedene Strömungen vorgestellt, die sich bereits mit der demokratieförderlichen Rolle der Medien auseinandergesetzt haben. Anschließend erfolgt die Diskussion der Einflussnahme von Issue und Strategic Frames, sowie Negativität als Merkmale. Abhängige Variablen sind die politischen Dimensionen von Zynismus, Vertrauen und Wirksamkeit. Die Arbeit zieht den Schluss, dass Merkmale medialer Berichterstattung durchaus Einfluss auf die Beziehung haben: Issue Frames wirken durch die Fokussierung auf faktische Inhalte, positiv auf das Vertrauen und die politische Wirksamkeit der Rezipient*innen. Strategic Frames und negative Berichterstattung bestärken indes den politischen Zynismus da sie z.B. den Fokus der Berichterstattung stärker auf die machtpolitischen Motive von Politiker*innen richten. Eine pauschale Aussage über die Wirkung von Medien allgemein wird jedoch nicht getroffen, da sich der demokratieförderliche Einfluss je nach Merkmal unterscheidet.