transfer 21(3) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Die Wirkung medialer Darstellungen von Essstörungen auf Erkrankte

Ein theoretisches Modell am Beispiel von Anorexia nervosa

Essstörungen sind unlängst zu einem zentralen Problem unserer Gesellschaft geworden. Dabei konzentriert sich die Forschung der Kommunikationswissenschaft hauptsächlich auf die Rolle der Medien bei der Entstehung von Essstörungen. Bislang ungeklärt blieb jedoch die Frage, wie mediale Präsentationen von Essstörungen auf Betroffene wirken. Diese Arbeit untersucht die Wirkung medialer Darstellungen von Essstörungen auf Erkrankte, da davon auszugehen ist, dass Personen mit Essstörungen mediale Inhalte über ihre Krankheit rezipieren und dies einen Effekt auf sie haben. Dafür wurde ein Modell konzipiert, das den Wirkungsprozess veranschaulichen und am Beispiel der Anorexia nervosa skizieren soll. Abhängig von Wahrnehmungsprozessen, wie dem Hostile Media Effekt, sowie Verarbeitungsprozessen, insbesondere sozialen Vergleichsprozessen, kann die Rezeption medialer Darstellungen von Essstörungen Einfluss auf die Aufrechterhaltung, Förderung, Bewältigung oder Veränderung (z.B. von der Anorexie in die Bulimie) der Krankheit haben.