Ein spezifisches Thema der Flüchtlingskrise, welches in letzter Zeit viel Unverständnis und Antipathie auslöst, ist die Ankunft der flüchtenden Personen in Deutschland im Besitz eines hochwertigen Smartphones. Die Smartphones werden als Luxusgüter deklariert und passen für viele nicht in das Bild eines Kriegsflüchtlings. Unter fast jedem Artikel bezüglich der Flüchtlingskrise stehen verständnislose und zum Teil hasserfüllte Kommentare deutscher Leser.
In diesen Aussagen und dem zugrundeliegenden Unwissen in manchen Teilen der Bevölkerung liegt die Motivation für die vorliegende Arbeit. Durch eine empirische Herangehensweise soll die Bedeutung eines Smartphones für Flüchtlinge, am Beispiel junger, syrischer Männer, vor, während und nach ihrer Reise nach Deutschland erforscht werden. Wie gestaltet sich die Organisation und die Durchführung der Flucht aus Syrien? Welche Bedeutung hat das Smartphone für die familiäre Beziehung mit den Verwandten in der Heimat? Auch Aspekte des Integrationsprozesses und eine mögliche Veränderung der Smartphonenutzung nach Ankunft in Deutschland werden thematisiert. Im Anschluss führen zunächst Definitionen der Kernthemen Integration und Kommunikation zum Thema hin. Aufbauend darauf werden verschiedene relevante theoretische Denkansätze aus der Kommunikationswissenschaft und der Soziologie vorgestellt und im Anschluss in Anlehnung an die drei Forschungsfragen in ein Kategorienschema integriert. Dieses bietet die Grundlage für die Entwicklung der qualitativen Erhebungsmethode, dem Leitfadeninterview.
Alles Schmarotzer … oder doch nicht?!
Eine Analyse des Nutzungsverhaltens von Smartphones durch Geflüchtete