Mega-Events im Sport gehören in Deutschland – schon seit langem und heute mehr denn je – zweifellos zu den populärsten Themen der Medienlandschaft. Nicht nur Athleten und Veranstalter, sondern auch Medienmacher werden bei Großveranstaltungen zu Höchstleistungen herausgefordert. Sportjournalisten obliegt die Aufgabe, live von den Ergebnissen und Erlebnissen vor Ort zu berichten.
Eine ökonomisierte Medien- und medialisierte Sportlandschaft beeinflussen gegenseitig die gesellschaftlichen Teilsysteme Wirtschaft, Sport, Medien und Politik. Wirken sich die zunehmenden ökonomischen Interessen auf die Arbeitsweisen und Arbeitsbedingungen von Sportjournalisten aus? Ist die Ökonomisierungs- und Kommerzialisierungstendenz des Sports so groß, dass journalistische Prämissen nicht mehr befolgt werden können? Wie distanziert und unabhängig können Sportjournalisten von Großveranstaltungen berichten?
Ziel dieser Arbeit ist es, anhand einer qualitativen Befragung diesen Fragen empirisch nachzugehen. Das theoretische Fundament stellt die Medialisierungtheorie des gesellschaftlichen Teilsystems Sport und die Untersuchung wird anhand der Akteur-Struktur-Dynamik durchgeführt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Sportjournalisten nicht aus jedem beliebigen Blickwinkel berichten können. Einflussreiche Akteurskonstellationen von entsprechend ökonomischer oder gesellschaftlicher Gewichtung vermögen es, die Berichterstattung in eine von ihnen präferierte Richtung zu leiten.
Die Inszenierung des Sports in den Medien: Ist unabhängiger Sportjournalismus möglich?
Eine qualitative Analyse der Arbeitsbedingungen und Arbeitsweisen von Sportjournalisten bei Großveranstaltungen