Bereits im Vorfeld des Irakkriegs 2003 wurde Kritik am System der Embedded Journalists geübt, das ausgewählten Journalisten erlaubt, mit militärischen Einheiten in Kriegsgebieten zu leben und aus ihrer Perspektive über den Krieg zu berichten. Die Kritik stützte sich dabei auf die vermutete Zensurproblematik durch das Militär und auf die Kompromittierung der journalistischen Objektivität aufgrund der emotionalen und räumlichen Nähe der Journalisten zu den Soldaten. Mithilfe der Methode des propositionalen Inventars wird eine Literaturliste zur Forschung des Phänomens im 21. Jahrhundert erstellt. Diese dient als Ausgangspunkt für einen Überblick über die Geschichte der Embedded Journalists, ihre Auseinandersetzung mit militärischer Zensur und die Auswirkungen des so genannten „Stockholm-Syndroms“ und des „Soda-Straw-Effekts“ auf ihre Objektivität. Dabei zeigt sich, dass die militärische Zensur geringer ist als erwartet und von den Journalisten als notwendige Voraussetzung für den Schutz der Truppen akzeptiert wird. Die emotionale und räumliche Nähe zu den Einheiten wird als Einfluss auf die Objektivität wahrgenommen, doch versuchen die Journalisten und Medienunternehmen, aktiv dagegen zu wirken. Insgesamt bietet das System der Embedded Journalists eine vermenschlichte Perspektive auf die Truppen, sollte aber nicht als einzige Informationsquelle über den Krieg genutzt, sondern durch die Berichte unabhängiger Journalisten ergänzt werden.
Mit der Einheit essen, schlafen und sterben
Eine Meta-Analyse deutscher und internationaler Forschungsergebnisse zur Entwicklung des Phänomens "Embedded Journalists" im 21. Jahrhundert