Basierend auf dem Konzept nach Berry betrachtet die vorliegende Arbeit den Akkulturationsprozess muslimischer Immigranten im Zuge der zunehmenden Islamophobie in Deutschland. Es wird geschildert, welche Rolle Immigranten, Einheimische, der Staat und insbesondere die Medien dabei einnehmen und versucht zu beantworten, wie Akkulturation integrativ gestaltet werden kann. Dass der Einfluss der Medien auf den Integrationsprozess von Muslimen irrtümlicher Weise lange unterschätzt und daher kaum untersucht wurde, bestätigen die Ergebnisse der durchgeführten deskriptiven und normativen Analyse einiger aktueller kommunikationswissenschaftlicher Veröffentlichungen. Aus der Analyse geht indes hervor, dass das Interesse der Forschung an dem Zusammenhang zwischen Akkulturation muslimischer Immigranten und Medien in jüngster Zeit zunimmt. Dies liegt vor allem daran, dass eine wechselseitige Integration aufgrund negativer und stereotypisierter medialer Darstellungen und der Unterrepräsentation muslimischer Immigranten aktuell eher gehemmt, statt gefördert wird. Damit der Akkulturationssprozess von Muslimen optimal gestaltet werden kann, sollten der Staat und die Medien ihr Handeln zukünftig verstärkt an wissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichten, die praktische und theoretische Implikationen zur Ausschöpfung der Potentiale einer medialen Integration liefern.
Akkulturation und Muslime
Analyse neuer Forschungstrends aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive