Die Arbeit widmet sich der Frage, wie Medienbeiträge über Videospiele(r) Vorstellungen der Rezipienten sowie die Zustimmung zu spielbezogenen Verboten beeinflussen. Frühere Studien und eine explorative Inhaltsanalyse konnten zeigen, dass Spiele kontrovers diskutiert werden und sich positive und negative Sichtweisen in der medialen Debatte fast schon antagonistisch gegenüberstehen. Vor dem Hintergrund des wirkungszentrierten Framing-Ansatzes wurde daher mittels eines Experiments (N=360) untersucht, wie unterschiedliche Valenzen in der Berichterstattung über Spiele(r) die Evaluationen der Teilnehmer beeinflussen. Durch die Erhebung wahrgenommener negativer Effekte von Spielen wurde in der Arbeit zudem der bislang kaum von der Forschung aufgegriffene Zusammenhang zwischen Framing und Third-Person-Effekten (TPE) adressiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass die medialen Darstellungen tatsächlich die Einschätzungen der Rezipienten beeinflussen: Werden Spiele(r) im Rahmen des Artikels positiv evaluiert, schätzen die Teilnehmer die Eigenschaften von Spielern positiver ein, attestieren Spielen mehr positive Auswirkungen und befürworten Regulierungsmaßnahmen weniger stark. Der Effekt wird durch die Spielenutzung der Teilnehmer moderiert, wobei sich bei Nicht-Spielern stärkere Framing-Effekte zeigen als bei Spielern. Die Befunde zum TPE deuten zudem darauf hin, dass die Wahrnehmungsdifferenzen zumindest tendenziell durch die Frames beeinflusst werden.
Framing Gaming
Ein Experiment zur Wirkung der Darstellung von Videospiele(r)n in der Berichterstattung