Die Arbeit zeigt auf, weshalb Lichtspielhäuser in Krisenzeiten Umsatz- und Besucherrekorde verzeichnen. Die Ausarbeitung legt dabei das Hauptaugenmerk auf das Kino und seine Filme, die seit der 2007 einsetzenden Finanz- und Wirtschaftskrise starteten.
Die zu untersuchende Forschungsfrage lautet: „Inwieweit ermöglicht der Kinobesuch, vor allem in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krisenzeiten, die individuelle Bedürfnisbefriedigung?“
Theoretische Grundlagen sind die Bedürfnisse nach Maslow und McQuail, der Nutzen- und Belohnungsansatz sowie die Eskapismusthese. Der Forschungsüberblick reicht von den frühen Anfängen der Forschung zur Filmnutzung (z. B. Altenloh) bis hin zu Palmgreen. Neuere Ergebnisse stammen u.a. von Prommer und der FFA.
Drei ausgewählte Ergebnisse der eigens durchgeführten empirischen Untersuchung (Online-Befragung) lauten: 1. Menschen suchen zielgerichtet ein Filmtheater auf, um gemeinsam mit anderen Personen etwas zu unternehmen. Die Unterhaltung, aber auch Entspannung und Regeneration sind entscheidende Nutzungsmotive. 2. Komödien sowie Dramen werden in schwierigen Lebenssituationen besonders präferiert. Es stellt sich jedoch heraus, dass die Individuen nicht immer in der Lage sind, über ihre Bedürfnisse Auskunft zu geben. So unterscheidet sich das als favorisiert angegebene Genre mehrheitlich von den zuletzt konsumierten Kinofilmen. 3. Die 3D-Technologie erweist sich für das Krisenjahr 2009 nicht als der entscheidende Faktor zur Erklärung der Kinonutzung.