transfer 16(1) » Journalismus

Kirchliche Hofberichterstattung oder kritischer Journalismus?

40 Jahre Journalistenausbildung im Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses e.V.

Mit dem Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses e.V. (ifp) betätigt sich die katholische Kirche in Deutschland seit 1968 in der Journalistenausbildung. Das in München ansässige Institut etablierte die studienbegleitende Journalistenausbildung in Ferienakademien. Doch es blieb nicht bei diesem einen Ausbildungszweig: Über die Jahre entwickelte das ifp weitere Ausbildungsgänge, beispielsweise Angebote für Volontäre in der Kirchenpresse, an Tageszeitungen und im privaten Hörfunk.

Die Aus- und Fortbildung im ifp geschieht seit jeher im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. In der Darstellung der Institutsgeschichte spielt deswegen auch der Frage eine Rolle, ob das ifp in dieser Trägerschaft unabhängige Journalistenausbildung leisten kann. Als Quellen dienen sowohl Dokumente aus dem ifp-Archiv als auch Leitfadeninterviews mit ehemaligen und aktuellen Institutsleitern. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Gründungsphase des Instituts, die im Kontext des Zweiten Vatikanischen Konzils und der damit verbundenen Erneuerungs- und Aufbruchsstimmung zu sehen ist. In den 60er-Jahren wurden die großen Ziele gesteckt, die bis heute verfolgt werden: die Ausbildung objektiver, durchaus auch kritischer Journalisten mit katholischem Hintergrund, die nicht nur für die Kirchenpresse, sondern für alle Medien tätig sind.