Diese Arbeit befasst sich mit dem gesundheitsbezogenen Informationssuch- und Mediennutzungsverhalten von Schwangeren und ist primär im Forschungsfeld der Gesundheitskommunikation angesiedelt. Die Schwangerschaft ist eine Zeit der intensiven Informationssuche. Bisher wurde das Thema vornehmlich anwendungsbezogen aus medizinischer Sicht untersucht. Es fehlt jedoch die theoretische Fundierung. Zentrale Fragen sind u.a.: Welche Infoquellen werden genutzt? Wie werden sie bewertet? Welche Besonderheiten gibt es bei Erstgebärenden und Risikoschwangeren? Welche Ziele werden bei der Informationssuche zur Pränataldiagnostik verfolgt? Dies wird anhand einer nicht-repräsentativen, schriftlichen Befragung unter 179 Schwangeren untersucht. Die Studie kommt u.a. zum Ergebnis, dass Medien ergänzend zu personalen Quellen genutzt werden, wobei das Infoverhalten nicht rational gesteuert zu sein scheint. Fast alle Frauen konsultieren Ärzte sowie Personen mit Kindern, am häufigsten werden Bücher herangezogen. Das Web spielt keine zentrale Rolle. TV-Sendungen und kinderlose Personen im Umfeld werden im Vergleich zu anderen Quellen als weniger hilfreich eingestuft. In Bezug auf die Informationsbedürfnisse der Frauen ist in erster Linie die Entwicklung des Fötus von Interesse. Zudem hebt sich das Infoverhalten Erstgebärender und Risikoschwangerer innerhalb der Stichprobe ab. Bei der Entscheidung pro/contra Pränataldiagnostik kommt es den Frauen eher auf soziale Unterstützung als auf sachliche Informationen an.
Informationsverhalten in anderen Umständen
Eine Befragung werdender Mütter zu ihrem Informationssuch- und Mediennutzungsverhalten