Der mit den Schlagworten Konvergenz und Hybridisierung beschriebene mediale Wandel stellt den Jugendmedienschutz vor neue Herausforderungen. Begegnet werden soll diesen Entwicklungen mit der im März 2010 beschlossenen Neufassung des Jugendmedienstaatsvertrags, die insbesondere das Zusammenwirken der Selbstkontrolleinrichtungen und der staatlichen Aufsicht im Rahmen der „regulierten Selbstregulierung“ neu justieren soll. Dabei treffen die unterschiedlichen Interessen vielfältiger Akteure in diesem medienpolitischen Feld aufeinander: Wissenschaftler, Medienunternehmen, Internetaktivisten, Verbände und Interessensorganisationen sind neben staatlichen Akteuren zunhmend an der Entscheidungsfindung beteiligt. Bedingt durch diesen gesellschaftlichen und politischen Wandel rücken nicht-staatliche Akteure in den Fokus, die in dem Feld des Jugendmedienschutzes Einfluss ausüben. Welche Interessen verfolgen sie? Über wie viel Einfluss verfügen sie? Wie stehen sie zueinander in Beziehung? Auf diese Fragen gibt die Arbeit mittels einer Dokumenten- und Netzwerkanalyse eine Antwort und untersucht empirisch, wie Strukturen und Prozesse im Netzwerk konstituiert werden und welche Akteure dominieren. Die Ergebnisse umfassen die graphische Aufbereitung und grundlegende Beschreibung des Netzwerks, Berechnungen zu Verbundenheit, Einbettung und Zentralität der Akteure sowie die Untersuchung von Subgruppen im Netzwerk.
Dominanz der Alphatiere oder Kooperation im Verbund?
Eine medienpolitische Netzwerkanalyse des Jugendmedienschutzsystems