„König Fußball“ ist im deutschen Fernsehprogramm allgegenwärtig. Auch, wo zum Beispiel „Sportschau“ drauf steht, ist am Ende meist fast nur Fußball drin. Dieser Fakt wurde zum Anlass genommen, in der vorliegenden Arbeit die Chancen von sogenannten Randsportarten auf dem deutschen Fernsehmarkt zu beleuchten. Warum ist Fußball so übermächtig? Woran liegt es, dass TV-Sender an nur wenigen anderen Sportarten Interesse zeigen? Ziel der Arbeit war es, die Ursachen für die mangelnde Präsenz von Randsportarten möglichst präzise abzugrenzen.
Zur Untersuchung wurde zunächst ein Kategoriensystem erstellt. Dazu wurden Annahmen aus Uses and Gratifications- und Agenda Setting Ansatz sowie aus der Konsumkapitaltheorie kombiniert. Im Anschluss daran wurden Experten-Interviews mit Vertretern der fünf wichtigsten deutschen TV-Sender geführt. Zusätzlich wurden mit Fußball, Biathlon, Skispringen und Feldhockey vier Beispielsportarten ausgewählt, zu denen sowohl die Sender als auch Vertreter der Sportarten konkret befragt wurden. Anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse der Interviews wurde das Kategoriensystem überprüft.
Deutlich wurde dabei vor allem, dass sich Randsportarten in einem Teufelskreis befinden. TV-Sender setzen auf populäre Sportarten. Popularität entsteht aber vor allem über TV-Präsenz. Auch Erfolg ist ein zwar notwendiger, aber nicht hinreichender Faktor für Präsenz. Randsportarten müssen deshalb langfristig und auf mehreren Ebenen in ihre Popularität investieren.
Raus aus dem Abseits
Die Chancen von Randsportarten auf dem deutschen Fernsehmarkt