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Filmfassungen: Der Director’s Cut – Einflüsse auf Figur und Dramaturgie

Die vorliegende Arbeit behandelt die spezielle Filmfassungsart des Director’s Cut und damit einhergehende Veränderungen in Bezug auf Figur und Dramaturgie. Obwohl Filme in der Praxis häufig variiert werden, hat sich die Literatur mit diesem Thema noch kaum beschäftigt.
Zunächst werden in der Arbeit Aspekte der Filmindustrie untersucht. Ein Verständnis der Entwicklung ist zentral, um die dynamischen Abläufe der Filmindustrie verstehen zu können. Daraufhin werden Aspekte des Regisseurs behandelt, der seit der Entstehung der französischen Nouvelle Vague als zentraler Faktor bei der Entstehung eines Films angesehen wird. Anschliessend werden wichtige theoretische Begriffe für die Analyse erläutert: Einerseits wird das Phänomen Filmfassung beschrieben, andererseits eine Definition und Beschaffenheit der Figur, die in der Literatur zugunsten der Dramaturgie vernachlässigt wurde, gegeben. Weiters werden dramaturgische Modelle vorgestellt.
Anhand eines Beispielsamples wird eine Filmanalyse durchgeführt, die sich auf die entstehenden Unterschiede und Veränderungen von Variationen bezüglich Figur und Dramaturgie konzentriert. Die Ergebnisse zeigen, dass die stattfindenden Variationen nicht nur aus ökonomischen Gründen durchgeführt werden, sondern auf rezeptionsästhetischen Gewohnheiten, moralischen Aspekten sowie auf einer erzählästhetischen Ebene basieren.