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Situatives Handeln von ErzieherInnen bei medienbedingten Angstreaktionen von Kindern im Kindergarten

Unter besonderer Berücksichtigung der Meinungen und Einschätzungen von ErzieherInnen zu dem Einbringen von Medienerlebnissen von Kindern in den Kindergarten und zu dem Themenkomplex "Medienbedingte Ängste bei Kindern im Kindergartenalter".

In der vorliegenden Arbeit wird im Theorieteil ein Überblick über empirische Studien und theoretische Überlegungen zu Entstehung, Verbreitung und Dauer von medienbedingten Ängsten bei Kindern gegeben. Dabei wird insbesondere auf Faktoren, die die Entstehung beeinflussen sowie auf Bewältigungsstrategien der Kinder eingegangen. Auch wird ein sinnvoller Umgang von ErzieherInnen mit medienbedingten Ängsten herausgearbeitet. Ein Ziel der empirischen Untersuchung ist das Handeln bei kindlichen medienbedingten Angstreaktionen aus der Sichtweise der Erzieherinnen zu erfassen. Ebenso wurden Einstellungen und Einschätzungen der Erzieherinnen zum Einbringen von häuslichen Medienerfahrungen in den Kindergarten und zu verschiedenen Aspekten von medienbedingten Ängsten bei Kindern erfasst werden.
Es wurden Leitfadeninterviews mit neun Erzieherinnen durchgeführt. Der Interviewbefragung war eine standardisierte Fragebogen-Befragung (n=55) vorgeschaltet.
Es zeigte sich, dass Erzieherinnen häufig große Schwierigkeiten haben, medienbedingte Ängste als solche wahrzunehmen bzw. eindeutig festzustellen. Erzieherinnen reagieren i.d.R. mit Gesprächen auf medienbedingte Ängste von Kindern. Selten gehen Reaktionen über das Gespräch hinaus, so versuchen nur wenige Erzieherinnen den Einsatz von Rollenspielen und kreativen Methoden (Zeichnen, Basteln) die Ursache der inneren Belastung des Kindes herauszufinden oder dem betroffenen Kind zu helfen. Insgesamt wies das Handeln einige Defizite auf.