Unter der Annahme integrativer Funktionen der Massenmedien stoßen Studien zum Mediennutzungsverhalten ethnischer Minderheiten in Deutschland im wissenschaftlichen sowie im politisch-öffentlichen Diskurs auf zunehmendes Interesse. Als soziales Handeln findet die Medienzuwendung im Kontext soziokultureller sowie individueller Faktoren statt. Theoretische Ansätze sowie Befunde aus der kommunikationswissenschaftlichen Forschung messen der interpersonalen Kommunikation eine Bedeutung als relevante Einflussgröße in massenkommunikativen Prozessen bei. Eine Validierung dieser Annahmen auf ethnische Minderheiten als Rezipienten blieb bisher aus. Die vorliegende Arbeit erörterte aus diesem Grund zunächst theoretisch die Frage nach einem Zusammenhang der Zuwendung ethnischer Minderheiten zu massenmedialen Angeboten der Aufnahme-/ Herkunftsgesellschaft und der interpersonalen Kommunikation durch die Überprüfung bereits vorhandener Konzepte auf ihre Aussagekraft hinsichtlich ethnischer Minderheiten. Die sehr heterogenen Resultate einer anschließend durchgeführten Befragung von 110 russisch-deutschen (Spät-) Aussiedlern zu ihrem Fernsehnutzungsverhalten sowie zu Faktoren auf der interpersonalen Gesprächsebene lassen vorwiegend tendenzielle Interaktionen zwischen beiden Konstrukten vermuten. Die Interpretation der Daten legt zudem die Betrachtung weiterer Variablen der sozialen Beziehungen, Fernsehnutzung inklusive der diesbezüglichen Motive sowie soziodemographischer Determinanten nahe.
Integration – Television – Kommunikation
Eine empirische Untersuchung zum Zusammenhang von Fernsehnutzung und interpersonaler Kommunikation ethnischer Minderheiten am Beispiel russischdeutscher (Spät-) Aussiedler in Jena