Die Arbeit stellt die Erweiterung meiner im Rahmen eines Seminars entstandenen Arbeit dar. In diesem wurde der grundsätzlichen Forschungsfrage nachgegangen, warum eine Kommunikationswissenschaft im Geiste der Kritischen Theorie momentan nicht stattfindet. Nach theoretischen Vorüberlegungen entstand ein Kategoriensystem, das ich für den von mir behandelten Autor Horst Holzer geringfügig anpasste. Mit Hilfe dessen wurde anhand der beiden Hauptkategorien „Text“ und „Person“ untersucht, wieso das Werk Horst Holzers in der modernen, sozialwissenschaftlich ausgerichteten Kommunikationswissenschaft nahezu nicht rezipiert wird.
Da Holzer zahlreiche Werke zum Bereich Massenkommunikation veröffentlicht hat, musste eine Auswahl getroffen werden. Dabei wurde vor allem darauf geachtet, einen möglichst großen Zeitraum seines wissenschaftlichen Wirkens abzudecken.
Nach Analyse der Texte konnten die schon bei der Vorgängerarbeit gezogenen Schlüsse eindeutig bestätigt werden. Holzers normatives Wissenschaftsverständnis mit dem Ziel, gesellschaftliche Verhältnisse zu verbessern und seine marxistisch gefärbte Argumentation stehen in krassem Widerspruch zu Postulaten der KW, wie Werturteilsfreiheit und intersubjektiver Nachvollziehbarkeit. Zudem lehnt es die KW entschieden ab, Massenmedien rein als Waren zu sehen, die lediglich den Kapitalismus stützen. Holzers Vorstellungen von einem passiven und leicht manipulierbarem Publikum können ebenfalls nicht aufrecht erhalten werden.
Warum findet die Kritische Theorie in der Kommunikationswissenschaft momentan nicht statt?
Kategoriengeleitete Analyse am Beispiel Horst Holzer