Ausgehend von einer offenen Frage der Integrationsforschung beschäftigt sich die Arbeit mit dem Verhältnis von Mediennutzung und sozialer Integration: Manche Studien zeigen, dass die Nutzung von Lokalmedien positiv auf die soziale Integration von Individuen wirken kann, andere finden Belege für die umgekehrte Wirkungsrichtung: Der individuelle Integrationsgrad kann Mediennutzungsverhalten erklären.
Vor diesem Hintergrund untersucht die Arbeit, inwiefern Gespräche über Medienthemen eine Art Missing Link darstellen können, das Klarheit über die Beziehung zwischen Mediennutzung und sozialer Integration verschafft. Gespräche über Medienthemen sind ein Alltagsphänomen. Wenn lokale Medien entsprechend Anlässe für Gespräche mit Mitgliedern der eigenen local community liefern, leisten sie vermutlich einen positiven Beitrag für die Integration in diese Gemeinschaft.
In einem Dorf von 350 Einwohnern wurden 93 zufällig ausgewählte Personen zu ihrem lokalen Mediennutzungsverhalten und zwei Dimensionen sozialer Integration befragt: ihrer Stellung im Netzwerk des Dorfes und ihrer emotionalen Bindung an das Dorf. Die Analysen ergeben für beide Dimensionen Zusammenhänge mit lokaler Mediennutzung und der Motivation, diese zu nutzen, weil es für Gespräche mit anderen Dorfbewohnern nützlich ist: Wer lokale Medien für nützlich hält, nutzt diese auch mehr und ist besser ins Netzwerk eingebunden. Die emotionale Bindung hingegen wird nicht in dieser Weise verstärkt, sondern eher abgeschwächt.
Soziale Integration durch Mediennutzung und durch Gespräche über Medien
Ein Feldexperiment auf lokaler Ebene