Die internationale Berichterstattung über die Madrider Zug-Anschläge im Jahr 2004 ist Gegenstand dieser Untersuchung. Mit einer Inhaltsanalyse werden die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten ausgewählter internationaler Zeitungen eruiert. Insgesamt 764 Artikel inklusive Kommentare und Kurzmeldungen von sechs Tageszeitungen aus drei verschiedenen Ländern, Spanien, Schweiz und Tschechien wurden untersucht. Der untersuchte Zeitraum erstreckt sich vom 12. März 2004 bis zum 15. April 2004 und wurde in drei Messzeiträume unterteilt; Eckpunkte sind die Wahlen mit dem Sieg der PSOE, die Selbsttötung der mutmaßlichen Anführer der Anschläge und die Ankündigung des spanischen Truppenrückzugs aus dem Irak durch Zapatero.
Neben einer Frequenzanalyse von formalen und inhaltlichen Variablen wurden mit sowohl deduktiver als auch induktiver Vorgehensweise Media-Frames mithilfe einer Faktor- und Clusteranalyse untersucht und gebildet, wozu einerseits ein eigenes Frameset erzeugt, andererseits ein Frameset übernommen wurde.
Die Resultate wurden einem Zeitungs-, Zeitraum- und Ländervergleich unterzogen, wobei der Schwerpunkt einerseits auf dem Thema der Attentate und andererseits bei den politischen Präferenzen der Zeitungen lag. Die wichtigsten Ergebnisse der Frame-Analyse zeigen erstens einen länderspezifischen Gebrauch von Frames in der Berichterstattung. Zweitens konnte tendenziell eine Manifestation politischer Orientierung der untersuchten Zeitungen festgestellt werden.
Medien-Framing der Madrider Anschläge vom 11. März 2004
Eine Inhaltsanalyse der internationalen Presseberichterstattung in Spanien, der Tschechischen Republik und der Schweiz