Das klischeehafte Bild vom Journalisten als Kettenraucher und Alkoholiker hält sich hartnäckig. Wie aber steht es um den Wahrheitsgehalt dieser Klischees?
In den bisher vorliegenden Studien zur Gesundheitssituation von Journalisten werden meist nur Einzelaspekte wie Stress, Burnout oder Arbeitszufriedenheit untersucht, ohne sie aufeinander zu beziehen. Der hohe Genussmittelverbrauch wird zwar immer wieder postuliert, aktuelle Zahlen oder konkrete Untersuchungen lagen aber nicht vor. Die Arbeit soll einen Beitrag dazu leisten, diese Defizite auszugleichen.
Im ersten Teil werden sowohl theoretische Modelle zu Phänomenen wie Stress, Arbeitszufriedenheit und Burnout als auch bereits veröffentlichte Studien zur Gesundheitssituation von Journalisten vorgestellt. Die anschließende Analyse der Ergebnisse der schriftlichen postalischen Befragung von 152 Journalisten zu ihren Arbeitsbelastungen und ihrem Genussmittelkonsum zeigt: Die Befragten sind mit ihrer Berufswahl zufrieden, nicht aber mit den Arbeitsbedingungen. Ein Fünftel leidet unter hohem Burnout. Trotzdem haben sie nur geringe körperliche Beschwerden, ernähren sich gesund und trinken weder überdurchschnittlich viel Alkohol noch rauchen sie mehr als die Gesamtbevölkerung.
Tatsache jedoch ist: Die momentane wirtschaftliche Situation belastet die Journalisten stark. Arbeitsplatzunsicherheit und die schlechte Auftragslage sind hohe Stressfaktoren, hinter denen gesundheitliche Probleme in den Hintergrund zu treten scheinen.
Macht der Journalistenberuf krank?
Zur psychischen und gesundheitlichen Situation von Journalisten