Die Bedeutung psychologischer Variablen für die Erklärung von Medienverhalten steht seit dem Uses-and-Gratifications-Paradigma fest. Allerdings finden Persönlichkeitsmerkmale in kommunikationswissenschaftlichen Untersuchungen wenig Beachtung, was auch am Umfang der Skalen zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen liegt.
Deswegen versucht die Arbeit herauszufinden, ob sich zwei aktuell entwickelte Kurzskalen zur Erhebung der Big-Five-Persönlichkeitsmerkmale für Fernsehnutzungsstudien eignen. Dazu wurden in einer schriftlichen Befragung von 450 Studenten die beiden Kurzskalen anhand eines Standardinventars, des 60 Items umfassenden NEO Five Factor Inventory, validiert. Auch das nicht zu den Big-Five-Dimensionen zählende Konzept Sensation Seeking wurde berücksichtigt, da es mittlerweile als weiterer Prädiktor für die Fernsehnutzung gilt (u.a. Nutzungsdauer, Genrepräferenzen, Nutzungsmotive).
Es zeigte sich, dass sich beide Kurzskalen gleichermaßen bewähren: Ihre Items ließen sich von insgesamt jeweils 126 geprüften Zusammenhängen in 82 bzw. 83 Fällen validieren – die Validierung kann also weitgehend als erfolgreich angesehen werden. In einer Matrix werden die Ergebnisse der Validierung aller untersuchten Variablen veranschaulicht, wodurch auf einen Blick ersichtlich wird, ob die Kurzskalen für einen bestimmten Aspekt der Fernsehnutzung einzusetzen sind, der vielleicht besonders interessiert.
Über kurz oder lang
Eine Validierung von Kurzskalen zur Erhebung von Persönlichkeitsmerkmalen in Fernsehnutzungsstudien