Die Arbeit untersucht, in welcher Form der Horrorfilm im deutschen Fernsehen zu sehen ist und ob es sich um dieselben Versionen handelt wie auf dem Videomarkt.
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung, mit der ökonomischen Dimension, mit Jugendschutz und Filmzensur sowie mit der Definition des Horrorgenres.
Der empirische Teil beginnt mit einer Inhaltsanalyse der Fernsehprogrammzeitschrift TV Spielfilm der Jahrgänge 1997 bis 1999 und untersucht Sendetag, Sendezeit, Sender, Schnitt, Altersfreigabe, Subgenre sowie Produktionsland, -jahr und -art. Die zweite empirische Studie widmet sich anhand einer neuen Stichprobe der Frage, ob und wie die Fernsehausstrahlungen gegenüber den Video- oder den Originalversionen gekürzt wurden. Abschließend wird die Ausstrahlung von „Hellraiser“ auf RTL 2 in einer szenengenauen Analyse mit der indizierten Videoversion verglichen.
Im Durchschnitt wird ein Horrorfilm am Tag, vor allem am Wochenende, im Spätprogramm, vornehmlich bei Kabel 1, PRO 7 und RTL 2 gezeigt. Von den Sendern wird eine bewusste ‚Auswahl des Grauens‘ getroffenen, die bestimmte Produktionsarten und Subgenres ausspart. Bei etwa einem Drittel der Filme sind wenige, besonders grausame Szenen herausgeschnitten. Der detaillierter Schnittvergleich zeigt aber auch, dass der Schnitt nicht das einzige Beurteilungskriterium sein sollte, da beim untersuchten Film die Fernsehversion heller war als die Videoversion, so dass der Horror klarer zu erkennen war.
Horrorfilme im Fernsehen – eine harmlose Auswahl des Grauens?
Eine Analyse des Fernsehprogramms der 1990-er im Vergleich zum Videomarkt