Seit den Siebzigerjahren beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Frage, inwieweit das Fernsehen ein Instrument zur Stimmungsregulierung ist. Die Mood-Management-Theorie geht davon aus, dass die Selektion spezifischer Inhalte von Stimmungen beeinflusst wird und die Rezeption von Fernsehinhalten eine Stimmungsveränderung bewirken kann.
Der Zusammenhang zwischen Stimmung und Fernsehen wurde bisher vor allem im Rahmen experimenteller Designs geprüft. Die vorliegende Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt herauszufinden, ob die im Labor festgestellten Effekte auch in der Realität zu finden sind. Dazu wurde eine mehrteilige Panel-Feldbefragung unter Studenten durchgeführt. Die Fernsehnutzung erfolgte in häuslicher Umgebung.
Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass Comedy-Programme sowie Game-Shows nicht geeignet sind, negative Stimmungen zu vertreiben, während actionhaltige Sendungen zu einer Stimmungsverbesserung führen können. Auch Zapping scheint eine zur Stimmungsregulierung geeignete Form der Fernsehnutzung zu sein. Offenbar kann das Zappen durch die Programme negative Stimmungen verringern. Eine andere Fernsehnutzung legen Personen in einer positiven Stimmung an den Tag. Diese bevorzugen gerade die ‚leichte Kost‘, die schlecht gelaunte vermeiden und können damit ihre positive Stimmung nicht nur beibehalten, sondern sogar noch verbessern.
Insgesamt bestätigen die Befunde die Sicht des Menschen als ein hedonistisches Wesen – der Erhalt einer positiven Stimmung ist dabei oberstes Ziel.
In the Mood
Eine Untersuchung zum Mood Management in der Fernsehnutzung