Am 28. Juni 2004 jährte sich zum 20. Mal der Todestag des Journalisten und Historikers Claus Gatterer. Einem breiteren österreichischen Publikum wurde er als Leiter des Fernseh-Magazins “teleobjektiv” bekannt. Einem Teil seiner Landsleute, den Südtirolern, galt er hingegen als unbequemer Kritiker der heimatlichen Wirklichkeit.
Sein beruflicher Werdegang führte ihn von den ersten journalistischen Schritten in Südtirol über so renommierte Redaktionen wie den ‚Salzburger Nachrichten‘ oder der Wiener ‚Presse‘ schließlich zum Österreichischen Rundfunk.
Neben der journalistischen Tätigkeit in zahlreichen Zeitungen im In- und Ausland war Gatterer ein ‚Historiker von Geblüt‘: Seine wissenschaftliche Publizistik beschäftigte sich vor allem mit der ‚Erbfeindschaft‘ zwischen Italien und Österreich und den zahlreichen Minderheitenproblemen in und um Südtirol.
Zeit seines Lebens galt sein Engagement den Schwachen, den in der Gegenwart und Geschichte zu kurz Gekommenen. Diesen ein öffentliches Gehör zu verschaffen war Auftrag und Ziel seines beruflichen und menschlichen Daseins.
In einem Wechselspiel zwischen subjektiven Erzählens des Biographierten bzw. der sozialwissenschaftlich-interpretativen Darstellung des Forschenden soll hier das Leben von Claus Gatterer in einem soziokulturellen Kontext nachvollzogen werden. Gleichermaßen das Leben eines Menschen, wie es von ihm selbst bzw. von der Öffentlichkeit gesehen wurde.
Claus Gatterer
Leben und Schaffen eines Südtirolers