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„Wie’s ihm ums Herz ist“

Hörfunk als Motor des NS-Staates. Radio in Österreich bis 1945

Goebbels bezeichnete Radio als das „allermodernste und allerwichtigste Massenbeeinflussungsinstrument“. Seine wichtigste Aufgabe sei es, das Volk mit den „geistigen Inhalten unserer Zeit“ zu füllen. Damit war Radio laut Goebbels „ein Mittel zum Zweck […] ein Mittel zur Vereinheitlichung des deutschen Volkes“.
Radio sollte als Instrument eingesetzt werden, um Gefolgschaft und Führung aneinander zu binden – „ein Volk, ein Reich, ein Führer“ lautete das Motto, und der Hörfunk konnte diese Botschaft transportieren. Die Inszenierung (als Programm, als Gerät und als soziales Element) war darauf ausgerichtet, die Auftritte des „Führers“ allen im „Deutschen Reich“ zugänglich zu machen und alle daran zu binden.
Die Arbeit versucht, Radio im Nationalsozialismus in all seinen Ausprägungen darzustellen und die Zusammenhänge zu beleuchten – jene technischen, historischen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge, die NS-konformes Radio zum Alltagsphänomen machten: Hörfunk als „Gesamtwerk“ und als Motor der nationalsozialistischen Idee der „Volksgemeinschaft“.
Verwendete Quellen: Radiosendungen; Veröffentlichungen von Reichssendeleiter Hadamovsky; Protokolle der Ministerkonferenzen; Interviews mit ehemaligen Radio-Mitarbeitern; Anweisungen, Zeitungsartikel, Tagebucheintragungen etc.
Methoden: Literaturauswertung; Experteninterviews; Inhaltsanalyse