Die Zahl der Werbebotschaften, die auf den Konsumenten einströmen, nimmt ständig zu. Demzufolge gehen die Werbetreibenden immer neue Wege in der Gestaltung der Botschaften, um sich von der Masse abzuheben. Vor allem für den Einsatz von Erotik als Gestaltungsmerkmal haben sich die Spielregeln verändert.
In dieser Studie wird daher zunächst das Spektrum unterschiedlicher Erscheinungsformen von Erotik in der Fernsehwerbung analysiert. Anknüpfend daran erfolgt eine Definition von Erotikkonzepten, die die Grundlage der Arbeit bildet: artifizielle, romantische, suggestive, leidenschaftliche, aggressive, plumpe und pornografische Erotik. Vor dem Hintergrund zweier Ansätze aktivierungstheoretischen Ursprungs wird der Einfluss dieser Erotikkonzepte auf die Werbewirkung, d.h. die Beachtung, Erinnerungsleistung, Spot- und Produktbewertung, in einem Experiment untersucht.
Die Analyse zeigt, dass plumpe Erotik die kognitive Auseinandersetzung fördert, sich jedoch eher negativ auf die Bewertung auswirkt. Der Einsatz pornografischer Motive bedarf kaum einer kritischen Abwägung der Vor- und Nachteile, da sich nur wenige Rezipienten an die Werbebotschaft erinnern und sich auch in der Bewertung keine positiven Effekte zeigen. Doch Erotik in der Werbung geht nicht grundsätzlich mit unangenehmen Gefühlen einher; dies gilt lediglich für suggestive, leidenschaftliche, plumpe und pornografische Motive. Angenehme Eigenschaften hingegen assoziieren Rezipienten eher mit artifizieller und romantischer Erotik.
Erotik in der Fernsehwerbung
Eine experimentelle Untersuchung zum Einfluss unterschiedlicher Erscheinungsformen von Erotik auf die Werbewirkung