Wie kann Gender innerhalb eines medienwissenschaftlichen Kontextes verhandelt werden? Wie können im Abstecken der theoretischen Felder feministischer Medienwissenschaft und Cultural Studies Möglichkeiten ihrer Vernetzbarkeit sichtbar gemacht werden und damit auch Ausgangspunkte bzw. Potenziale für interdisziplinäre Forschung?
Ausgehend von diesen Fragestellungen versucht die Arbeit, in der Betrachtung von Gender und Medien unterschiedliche wissenschaftskritische, theoretische Felder zu verbinden. Die Perspektiven auf Gender und Medien stehen demnach weniger vor der Aufgabe, Frauen und Männern bestimmte Möglichkeiten in ihrem Medienhandeln zuzuweisen (und andere auszuschließen), als sie vielmehr helfen sollten, Sinnbildungen innerhalb medial vermittelter kultureller und gesellschaftlicher Zusammenhänge zu erschließen, die zu unterschiedlichen Realisierungen bzw. Artikulationen von Gender und Medien beitragen. Wenn vergeschlechtlichte Identitäten im Rahmen von Medienaneignung als Genderidentifikationen ‚Sinn machen‘ und durchaus vielschichtigere Formen annehmen als ‚Frau sein‘ und ‚Mann sein‘, dann findet dies weniger auf der Basis erfolgreich übermittelter Botschaften statt (Kritik am uses-and-gratifications-approach), als vielmehr im Rahmen einer Auseinandersetzung mit Repräsentation(en) und Selbstrepräsentation(en), Konstruktion(en) und Dekonstruktion(en), die innerhalb eines komplexen Gefüges sozialer Situiertheit und sozialer Diskurse ausgemacht werden können.
Gender im Kontext von Kultur, Medien und Gesellschaft
Die Cultural Studies in der feministischen Medienwissenschaft