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Politische Public Relations

Theoretische Überlegungen zur Öffentlichkeitsarbeit von Parteien

Die Arbeit untersucht in Form einer theoretischen Systematisierung des Forschungsstandes das Kommunikationsmanagement politischer Parteien aus der Perspektive der Public-Relations-Theorie. Auf der makrosozialen Ebene erfüllt (Partei-)PR die Funktionen, Themen für die öffentliche Kommunikation her- und bereitzustellen, pluralistischen Interessenausgleich zu ermöglichen und gesellschaftliches Systemvertrauen zu stärken. Mesosozial lassen sich Schaffung von Aufmerksamkeit für Themen und Informationen, Persuasion, Image-Building und Umweltkontrolle als organisationsspezifische Leistungen identifizieren. Auf mikrosozialer Ebene geht es um Handlungsspielräume und Verständigungsorientierung. Anschließend werden die Beziehungen zwischen Journalismus und (Partei-)PR anhand des Intereffikationsmodells auf systemischer Ebene als strukturell gekoppelt, auf organisatorischer Ebene als überwiegend antagonistisch und auf Akteursebene als überwiegend kooperativ rekonstruiert.
Partei-PR lässt sich, wie die Analyse der Politikvermittlungsbemühungen in der BRD zeigt, nicht als autopoietisch ausdifferenziertes System beschreiben, sondern stellt einen sozialen Handlungsmodus dar, der genuin auf eine öffentliche Sphäre bezogen ist. Partei-PR ist nicht Aufgabe einzelner Politikvermittlungsexperten, sondern konstituiert sich in den komplexen und heterogenen Interaktionen der nur schwach strukturierten Organisation politische Partei mit ihren diversen Teilöffentlichkeiten.