Die politische Beteiligungslandschaft hat in den letzten Jahrzehnten viele neue, innovative Partizipationsangebote hervorgebracht, über die mehr Bürger:innen in politische Teilhabeprozesse integriert werden sollten. Mit der Ausdifferenzierung neuer Formen der politischen Beteiligung stellt sich die Frage, inwiefern hierdurch tatsächlich neue Gruppen in der Bevölkerung erreicht werden können. Obwohl es zu den Einflüssen auf die Beteiligung an politischen Angeboten bereits einen umfangreichen Forschungsstand gibt, wurden politischen Diskussionsformaten in dieser Beziehung bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher damit, welche Bedeutung deliberative politische Beteiligungsformate für die Mobilisierung von unterrepräsentierten Gruppen in der Bevölkerung haben. Hierzu wird eine quantitative Untersuchung der Teilnehmenden des FORUM X Formats durchgeführt, anhand derer Einflussfaktoren des Civic Voluntarism Model auf deliberative Beteiligung überprüft werden. Ein besonderes Forschungsinteresse gilt dabei der Frage, wie sich diese Einflussfaktoren zwischen der Online- und Offline-Beteiligung am FORUM X unterscheiden.
Die Untersuchung der Kampagne unterstreicht die Herausforderungen, die bisher stillen Bürger:innen dieser Gesellschaft für politische Teilhabe zu mobilisieren. Vor allem offline zeigen sich die Bürger:innen für eine Teilnahme bereit, die in politischen Debatten ohnehin schon mit lauten Stimmen vertreten sind. Dabei wird die Bereitschaft von ähnlichen Faktoren beeinflusst wie für andere nicht-repräsentative Beteiligungsformate. Diese Zusammenhänge sind online weniger eindeutig und lassen darauf schließen, dass im digitalen Format insgesamt ein etwas größeres Potential für die Inklusion von stillen Bürger:innen liegt. Vor allem für Personen, die sich von der Politik entfremdet fühlen, könnte das Online-Angebot ein politisches Annäherungspotential darstellen.