Unternehmer Dietmar Hopp wird seit vielen Jahren von einigen Fangruppierungen angefeindet, da er den Fußballverein TSG Hoffenheim mit seinem Privatvermögen unterstützt und daher für einige Fans die Kommerzialisierung des Fußballs symbolisiert. Ende Februar 2020 spitzte sich der Konflikt wegen erneuter, medienwirksamer Schmähplakate mehrerer Fangruppierungen unterschiedlicher Vereine zu. Hopp befindet sich inmitten eines publizistischen Konfliktes zwischen Fans und dem DFB. Dieser wird mithilfe der Massenmedien vor Publikum ausgetragen.
Mittels quantitativer Inhaltsanalyse wurden 316 Artikel aus sieben Tageszeitungen im Untersuchungszeitraum 25.08.18 bis 13.06.20 auf die Übereinstimmung mit dem Themenzyklus mit Phasen und Schlüsselereignis nach Kolb (2005), die Art der Berichterstattung hinsichtlich journalistischer Darstellungsform, Stilmittel, Personalisierung und Argumenten sowie die Nennung von Personenmerkmalen und Charaktereigenschaften untersucht. Ziel war es festzustellen, wie die Karriere des Themas verläuft und wie das Image von Hopp innerhalb der Themenkarriere durch die Zeitungen dargestellt wird.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Themenkarriere im Wesentlichen dem Themenzyklus nach Kolb entspricht. Auch die fünf Phasen sowie ein Schlüsselereignis am 22.09.18 lassen sich in der Themenkarriere wiederfinden. Die Zeitungen unterscheiden sich bei der Darstellung der Themenkarriere – während die Berichterstattung der taz und der Bild tendenziell emotional und negativ geprägt ist, zeigt sich in der Heilbronner Stimme und dem Mannheimer Morgen eine eher sachliche und weniger negativ geprägte Berichterstattung. Das Image von Hopp ist hauptsächlich positiv, Unterschiede zwischen den Zeitungen sind kaum zu erkennen. Das Schlüsselereignis beeinflusst das Image nur geringfügig. Es werden zwar weniger Personenmerkmale genannt, aber der Charakter nur geringfügig weniger positiv beschrieben als im Umfeld seines 80. Geburtstags am 26.04.20. Ähnliches gilt für die Phasen des Themenzyklus – lediglich in der Abschwungphase ist Hopps Image positiver als in der Aufschwungphase. Insgesamt wird deutlich, dass Hopp innerhalb des Untersuchungszeitraums nie wirklich als ein ‚bad Hopp‘ dargestellt wurde.