Psychische Erkrankungen sind in unserer Gesellschaft ein weit verbreitetes Phänomen, dennoch sind Betroffene in der Gesellschaft meist mit Stigmatisierung konfrontiert. Da die Medien für die Bevölkerung eine wichtige Informationsquelle über psychische Störungen darstellen, soll untersucht werden, ob ein Zusammenhang zwischen der medialen Darstellung psychischer Erkrankungen und der Stigmatisierung in der Gesellschaft vorliegt. Die vorliegende Literaturarbeit untersucht die Darstellung von psychischen Erkrankungen in den Medien und deren Wirkung auf Rezipienten durch eine Analyse der bisher zu dem Thema publizierten Literaturreviews unter Berücksichtigung des kommunikationswissenschaftlichen Framing-Ansatzes. In diesem Kontext lauten die Forschungsfragen dieser Arbeit „Wie werden psychische Erkrankungen in den Medien dargestellt und geframed?“ und „Welchen Einfluss hat die mediale Darstellung psychischer Erkrankungen auf die Rezipienten?“ Die Literaturstudie dient zur Darlegung des aktuellen Forschungsstandes und evaluiert Häufigkeit, Valenz und Wirkung der medialen Darstellung psychischer Erkrankungen und analysiert, wie diese Erkenntnisse genutzt werden können, um einer öffentlichen Stigmatisierung psychischer Erkrankungen entgegenzuwirken.
Zentrale Befunde der Literaturarbeit sind, dass psychische Erkrankungen in den Medien weiterhin überwiegend negativ und verzerrt dargestellt werden. Außerdem werden psychische Erkrankungen in den Medien meist mit Gewalt und Verbrechen assoziiert. Diese negative mediale Darstellung psychischer Erkrankungen hat einen Einfluss auf die Einstellungen der Rezipienten
und trägt folglich zur Stigmatisierung Betroffener in der Gesellschaft bei. Allerdings wird auch der bedeutende Einfluss angemessener medialer Berichterstattung auf die Vorurteilsreduktion und Bekämpfung der Stigmatisierung psychischer Erkrankungen betont. Die Medien tragen in ihrer Informations- und Sozialisationsfunktion eine große Verantwortung in der Gesellschaft, die sie durch verantwortungsbewusste und angemessene mediale Darstellungen psychischer Erkrankungen in den Medien wahrnehmen sollten.