Die Bachelorarbeit beantwortet zwei Forschungsfragen: Welche Grundmuster des Leseinteresses lassen sich unterscheiden? In welchen Stimmungslagen werden gedruckte und digitale Bücher gelesen? Dafür wurde eine quantitative Online-Befragung durchgeführt, deren Fokus auf dem Bücherlesen als Freizeitaktivität liegt. Zentrale Theorien der Mediennutzung, die der Studie zugrunde liegen, sind der Uses-and-Gratifications-Ansatz und die Mood-Management-Theorie. Letztere ist aus dem Selective-Exposure-Ansatz hervorgegangen.
Bücher befriedigen kognitive, affektive, sozial-interaktive und integrativ-habituelle Motive bzw. Bedürfnisse. Das wichtigste Lesemotiv ist „Ich lese Bücher/E-Books zur Unterhaltung“. Print-Bücher und E-Books sollen vor allem spannend sein, einen packen und faszinieren. Sie werden am liebsten in entspannter Stimmungslage gelesen. Hauptbestandteil des Ergebnisteils sind zwei Regressionsanalysen, die die Hypothesen aus zuvor aufgestellten Kausalmodellen überprüfen – abhängige Variablen sind die Lesehäufigkeit gedruckter Bücher und die Lesehäufigkeit von E-Books. In der statistischen Auswertung zeigt sich u. a., dass Personen, die Literatur genießen wollen, öfter Print-Bücher und seltener digitale Bücher lesen. Außerdem werden gedruckte Bücher häufiger gelesen, wenn die Befragten auch Zeitungen und Zeitschriften sowie E-Books lesen. Korrelationsberechnungen zwischen Stimmungsitems und anderen Variablen runden die Forschungsergebnisse ab: Beispielsweise wird in entspannter Stimmung unterhaltende Literatur gelesen und dem Alltag entflohen.