It’s a Match! Das Thema Online-Dating hat in den letzten Jahren stark an Relevanz zugenommen. Mittlerweile gibt es über 2500 Portale in Deutschland und die Zahl der Nutzer steigt weiterhin an. Die bekannteste der sogenannten location-based real-time dating Apps ist Tinder. Die App hebt sich von anderen Anwendungen hauptsächlich durch das sehr einfache Konzept ab und ist in Deutschland weit verbreitet. Die Nutzungsmotive sind im Gegensatz zu anderen Partnerbörsen allerdings weitaus differenzierter aufgestellt. Außerdem stellt sich die Frage wie sich Nutzer in ihrem Profil darstellen, um ihre individuellen Ziele zu erreichen.
Diese Arbeit untersuchte deshalb Selbstdarstellung auf Tinder in Zusammenhang mit den Nutzungsmotiven sowie den Features, die die App bietet. Außerdem wurden geschlechtsspezifische Unterschiede beleuchtet. Theoretische Grundlage lieferten Aspekte des Impression Management wie die Theorie von Goffman und Higgins sowie Ansätze aus der Mediennutzungsforschung wie der Uses & Gratification Ansatz. Für die Studie wurde eine quantitative Online-Befragung durchgeführt. Einige der aufgestellten Hypothesen konnten durch statistische Auswertung bestätigt werden. Die Studie lieferte beispielsweise das Kernergebnis, dass Männer im Vergleich zu Frauen auf Tinder mehr statusrelevante Informationen angeben. Andere Hypothesen ergaben nicht signifikante Ergebnisse, liefern aber Anregungen für weiterführende Studien in Bezug auf die Thematik.