Die Darstellung des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags des Österreichischen Rundfunks (ORF) steht im Zentrum der Arbeit, wobei der Fokus auf mögliche Engpässe in der Umsetzung des Auftrags gerichtet ist. Nach Experteninterviews mit herausragenden Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Institutionen und Tätigkeitsbereichen ist der ORF – die Ergebnisse resümierend – künftig herausgefordert, insbesondere im Bereich der minderheitensprachlichen Sendungen für ein umfangreicheres Angebot zu sorgen. Auch die von allen Seiten bestätigte fehlende politische Unabhängigkeit des Senders würde gegen den ORF-Programmauftrag verstoßen, hierzu mangelt es aber an entsprechenden Beweisen. Sehr wohl noch gegeben ist dafür die Unverwechselbarkeit des ORF-Fernsehens gegenüber den kommerziellen Anbietern, obzwar sich selbige vornehmlich durch die auf ORF 2 ausgestrahlten Programme mit österreichischem Inhalt definiert.
Deutlich wurde auch, dass sich der ORF nicht ausschließlich auf quotenschwache Programmbereiche zurückdrängen lassen darf und sich, insbesondere mit Blick auf die Notwendigkeit der Werbegelder, bei den umkämpften Marktsegmenten, wie etwa der Unterhaltung, seine starke Wettbewerbsposition bewahren muss. Dennoch dürfen die öffentlich-rechtlichen Kernaufgaben nicht auf der Strecke bleiben. Der ORF ist dazu aufgerufen, die unter Generalintendant Zeiler forcierte Selbstkommerzialisierung noch stärker zurückzuschrauben und künftig auf mehr Innovation sowie Kreativität zu setzen.
Zwischen Qualität und Quote
Der gesetzliche Programmauftrag des öffentlich-rechtlichen ORF: Experteninterviews