Das zentrale Element und der Ausgangspunkt der Sozialen Dominanztheorie (SDT) ist die Überlegung, dass nahezu sämtliche Gesellschaften auf gruppenbasierten Hierarchien aufbauen, weshalb die SDT vielfach als Erklärung für Vorurteile herangezogen wird. In diesem Rahmen dienen letztere u.a. als legitimierende Mythen um bestehende Machtverhältnisse aufrechtzuerhalten. Für die vorliegende Arbeit wurden rassistische und sexistische Vorurteile (jeweils modern bzw. klassisch ausgeprägt) sowie die Wertorientierung nach Schwartz (1992) mit der SDT verknüpft. In einer zweisprachigen Online-Studie wurden Studenten in Deutschland (n = 288) und Schweden (n = 125) mit dem Ziel befragt, intergeschlechtliche und -kulturelle Unterschiede aufzuzeigen.
Als auffälliges Ergebnis lässt sich u.a. festhalten, dass sich fast ausnahmslos keine Geschlechterunterschiede bei den Rassismus- und Sexismusskalen in beiden Ländern zeigten. Darüber hinaus wiesen die Stichproben in den modernen Einstellungsskalen signifikant höhere Werte auf. Zudem fielen die Rassismus-, Sexismus- und SDO-Werte bei Männern (stichprobenübergreifend) sowie bei deutschen Studenten signifikant höher aus. Die Soziale Dominanzorientierung (SDO) erwies sich erneut als stärkster Prädiktor von Vorurteilen. Mögliche weitere Erklärungsansätze, Ansatzpunkte für Messmethoden und Zusammenhänge zwischen den einzelnen Ergebnissen werden zusätzlich diskutiert.
Zum Zusammenhang von Sozialer Dominanzorientierung, Werten und Einstellungen
Am Beispiel von Studenten in Deutschland und Schweden