Der Qualitätsjournalismus hat Finanzierungsprobleme. Zahlende Printleser wandern ins kostenlose Internet ab, doch nur mit einer stabilen wirtschaftlichen Grundlage kann unabhängiger Journalismus seine wichtige demokratische Funktion erfüllen. Eine Lösung ist es, Leser auch für Online-Journalismus zahlen zu lassen, um die nötige finanzielle Stabilität zu schaffen.
In dieser Arbeit wurde ein medienökonomischer Idealtyp eines Online-Mediums skizziert. Es wurde der Einfluss von Eigenschaften der Nutzer, des Angebots und der Bezahlmöglichkeiten auf die hypothetische Zahlungsbereitschaft für Online-Journalismus untersucht. Der Fokus lag auf deutschen Studenten als Generation der zukünftigen Rezipienten. Dafür wurden quantitative Sekundärdaten statistisch ausgewertet.
Insgesamt gibt es unter deutschen Studenten durchaus hypothetische Zahlungsbereitschaft für Online-Medien. Die Zahlungsbereitschaft liegt im Mittel auf einem niedrigen Niveau von ca. 4,50 € pro Monat. Nutzereigenschaften spielen genau wie Bezahlvarianten keine Rolle für die Zahlungsbereitschaft. Am wichtigsten für die Nutzer sind aktuelle Informationen aus dem Themenbereich Politik. Auch Hintergrundberichte korrelieren mit hoher Zahlungsbereitschaft. Insgesamt muss der Preis dem Leser angemessen erscheinen. Mit einer strategischen Ausrichtung entlang dieser Faktoren kann sich Online-Journalismus in Deutschland durchaus finanziell lohnen.
Zahlen oder nicht zahlen?
Eine Analyse von Einflussfaktoren auf die hypothetische Zahlungsbereitschaft deutscher Studenten für Online-Journalismus