Die Liste der Print- und TV-Magazine, die mit dem Wissensbegriff werben, ist lang: GEO Wissen, SZ Wissen, ZEIT Wissen, Abenteuer Wissen und Planet Wissen sind nur einige Beispiele von vielen. Aber was besagt die Bezeichnung „Wissen“ in Bezug auf den Journalismus überhaupt? Bieten nicht letztendlich alle journalistischen Beiträge die Möglichkeit, sich Wissen anzueignen? Oder nimmt wissenschaftliches Wissen eine Sonderstellung ein?
Diese Arbeit macht einen Vorschlag, wie der Wissensbegriff in der Journalismusforschung theoretisch erfasst werden kann. Dazu wird das systemtheoretische Journalismuskonzept von Kohring um eine Konzeption des Wissensbegriffs in Anlehnung an Luhmann erweitert. Ganz im Einklang mit der aktuellen neurobiologischen Forschung lässt sich mit Luhmann argumentieren, dass Wissen nicht unverändert speicherbar ist, sondern immer nur momenthaft aktuell wird. So kann gezeigt werden, dass Formate, die sich mit dem Wissensbegriff schmücken, dem Rezipienten nicht zwangsläufig mehr Wissen bieten als andere. Ob eine journalistische Information wissenswert ist oder nicht, hängt allein vom Rezipienten ab.
Wissen im Journalismus
Ein systemtheoretischer Entwurf